Jeder Mensch will akzeptiert werden – das ist völlig normal und in Ordnung. Problematisch wird es nur, wenn du dazu die falsche Strategie anwendest.
Möglicherweise denkst du dir: Wenn ich meine Meinung nicht ausdrücke, wenn ich meine Gefühle nicht ausdrücke, wenn ich nicht sage, was ich brauche und anderen den Vorrang gebe, dann werden die anderen mich mögen und akzeptieren.
Wenn das deine Einstellung ist, muss ich dich leider enttäuschen: diese Strategie führt meistens dazu, dass du nicht akzeptiert wirst. Im besten Fall lässt man dich glauben, dass du akzeptiert wirst, aber in Wirklichkeit wirst du nur ausgenutzt.
In diesem Beitrag zeige ich dir 3 Gründe auf, wieso authentisch leben, die einzig funktionierende Strategie ist, um akzeptiert zu werden.
(Bevor du diesen Beitrag liest, empfehle ich dir meinen vorigen Beitrag: Authentisch leben bedeutet keine Angst vor Ablehnung zu haben)
1. Du musst existieren, um akzeptiert zu werden
Wenn du keine eigene Meinung hast, wenn du deine Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche nicht ausdrückst, dann bist du nichts weiter als eine leere Hülle. Du bist eine Projektion davon, was andere sehen wollen:
- Wenn deine Umgebung Rassismus gut findet, dann findest du das auch
- Wenn deine Umgebung die aktuelle Regierung schlecht findet, dann findest du das auch
- Wenn deine Umgebung religiös ist, dann bist du das auch
Du hast das Gefühl, dass du “nicht existiert“. Alles an dir ist von anderen Menschen übernommen. Das, was du denken nennst, ist in Wirklichkeit das Recyclen der Meinungen anderer.
Möglicherweise hattest du bis heute keinen selbständigen Gedanken. Nichts, was aus deinem Innersten kommt, von dem du weißt, dass es zu 100 Prozent von dir kommt und nicht von anderen kopiert ist.
Und jetzt nehme dir 2 Minuten Zeit, um über folgende Fragen nachzudenken:
Wenn du nicht existierst, wenn du nichts weiter als eine Projektion bist, wieso sollte jemand ein Interesse daran haben, mit dir zusammen zu sein? Wieso sollten sie dich mögen? Was sollten sie an dir mögen?
Je mehr du dich verstellst, je mehr du die Meinungen anderer kopierst, um akzeptiert zu werden, desto mehr Angst wirst du vor Ablehnung haben (siehe: Authentisch leben bedeutet keine Angst vor Ablehnung zu haben).
Der einzige Ausweg aus einem solchen Zustand ist: Authentisch leben. Wenn du deine eigene Meinung hast, deine eigenen Gefühle hast, deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hast, dann bist du jemand. Du bietest anderen einen Mehrwert. Das heißt, dass du existierst. Das ist die Voraussetzung um akzeptiert zu werden.
Wie du es hinkriegst, mehr von deiner Persönlichkeit preiszugeben (Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse) und dich damit im Umgang mit anderen Menschen sicherer fühlst, beschreibe ich in meinem Buch: “Durch Mündigkeit zur Selbstliebe“.
2. Authentisch leben signalisiert persönliche Stärke und Unabhängigkeit
Wenn du:
- hinter deiner Meinung stehen kannst, auch wenn du damit alleine bist
- nein sagen kannst (siehe: nein sagen – wieso Angst davor?)
- deine Gefühle ausdrücken kannst
Dann signalisierst du persönliche Stärke und Unabhängigkeit. Du signalisierst, dass dir dein Befinden wichtiger ist, als was die anderen über dich denken könnten. Wenn du authentisch lebst, wirst du mit der Zeit immer unabhängiger. Und wenn du unabhängig bist, ist es dir “egal“, ob du akzeptierst wirst, oder nicht. Du signalisierst anderen, dass es dich nicht umbringen würde, wenn sie dich nicht akzeptieren. Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass du akzeptiert wirst.
Wieso ist das so? Stell dir folgendes vor: Jemand schreibt dir täglich und signalisiert: “Bitte, bitte sei mein Freund. Ich bin so verzweifelt und einsam. Mich mag niemand. Bitte sei mein Freund“. Das würde dich doch abstoßen, oder?
Genau so ist es mit akzeptiert werden. Wenn du zu anderen gehst und Verzweiflung signalisierst, dann stoßt das andere ab.
Doch wenn du authentisch lebst, signalisierst du persönliche Stärke und Unabhängigkeit.
3. Selbsterfüllende Prophezeiung
Wenn du nicht authentisch lebst und dich verstellst, damit andere dich mögen und akzeptieren, begibst du dich in einen Teufelskreis.
Wenn du eine Maske aufsetzt, damit andere dich mögen, dann hast du deine wahre Person bereits als ungenügend abgestempelt. Du findest, dass andere dich so, wie du in Wirklichkeit bist, nicht akzeptieren würde. Daher spielst du anderen was vor, damit sie dich mögen und akzeptieren.
Doch was du nicht begreifst ist: Je mehr du dich verstellst, desto mehr Angst wirst du haben, dass man dich ablehnt und nicht akzeptiert. Und diese Angst wird dann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Wenn du Angst davor hast, dass andere dich nicht akzeptieren, dann suchst du die ganze Zeit nach Anzeichen, dass andere dich mögen. Du verhältst dich in einer Weise, dass letzten Endes diese Erwartung Realität wird.
Doch wenn du authentisch lebst, bist du im Reinen mit dir selbst. Du gibst dich offen so, wie du bist. Dir ist es nicht so wichtig, wenn einige andere dich nicht mögen oder akzeptieren, weil du unabhängig bist. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass du akzeptiert wirst.
Fazit: Authentisch sein
Das Wichtigste, was du dir merken musst, ist: Du hast keine Kontrolle über andere Menschen.
Du kannst nicht kontrollieren, ob sie dich mögen, oder ob sie dich akzeptieren. Wenn du die Grenzen deiner Macht akzeptiert hast, kannst du an Sachen arbeiten, die in deiner Macht stehen: du selbst.
Du kannst daran arbeiten, dass du dich liebenswert fühlst (Siehe: Wie das Gefühl nicht liebenswert zu sein entsteht)
Du kannst daran arbeiten authentisch zu sein (Siehe: Authentisch leben bedeutet keine Angst vor Ablehnung zu haben)
Du kannst deine Vergangenheit aufarbeiten (Siehe: Vergangenheit aufarbeiten: 3 unersetzliche Schritte)
Kurz gesagt: Du kannst an deinem Selbstwertgefühl arbeiten. (Siehe: Selbstwertgefühl aufbauen: Mehr als diese 4 Fragen brauchst du nicht)
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