Zu sich selbst stehen – wie du es hinkriegst

Zu sich selbst stehen ist schwierig. Kein Wunder, wenn man beachtet, wie die meisten von uns erzogen worden sind. Dir wurde bereits in deiner Kindheit beigebracht, dass du deine Gefühle möglichst verstecken sollst, um ja nicht andere zu verärgern. Was gezählt hat, waren die Gedanken der anderen und nicht deine Gefühle und Gedanken.

Doch was unseren Erziehern und Eltern entgangen ist, sind die tragischen Auswirkungen, die ein unehrliches Leben mit sich bringt. Denn zu sich selbst stehen bedeutet, Selbstachtung und Selbstwertgefühl zu haben. Etwas, das Menschen, die nicht zu sich selbst stehen, nicht erreichen können.

Doch die gute Nachricht ist: zu sich selbst stehen kannst du lernen. Alles, was du dafür brauchst, ist Motivation, Ausdauer und die richtige Technik. Diese möchte ich versuchen, dir in diesem Beitrag zu geben.

Folgende Beiträge könnten dich ebenfalls interessieren:
Wenn du diese 5 Sachen machst, bist du süchtig nach Anerkennung
13 Wege, um sich selbst zu belügen (Auswirkungen Selbstachtung)
Authentisch leben bedeutet keine Angst vor Ablehnung zu haben

Was bedeutet zu sich selbst stehen?

Eventuell ist es zunächst unklar, was mit “zu sich selbst stehen“ gemeint ist. Du weißt, dass es etwas damit zu tun hat, dass man sich selbst treu bleibt, doch was bedeutet es im alltäglichen Leben?

Einfach gesagt: zu sich selbst stehen bedeutet, dass du der Welt dein wahres Gesicht zeigst, statt eine aufgesetzte Maske. Du möchtest anderen Menschen nichts vorspielen, nur um dich bei ihnen beliebt zu machen, oder sie zu verärgern.

Es bedeutet, dass dir deine eigene Person (das heißt deine Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche) wichtiger ist, als das, was andere von dir denken könnten. Dir ist dein Wohl und deine Selbstachtung wichtiger, als eine Meinung in einem fremden Kopf.

Das Gegenteil von “zu sich selbst stehen“ wäre, wenn du deine Persönlichkeit nicht zeigen möchtest, weil du Angst davor hast, dass andere dich ablehnen und kritisieren könnten. Ein klassisches Beispiel dafür ist, wenn du den Meinungen der anderen zustimmst, nur um akzeptiert und gemocht zu werden. (Nein sagen – wieso Angst davor?)

Sabotierst du (unbewusst) deine Beziehungen zu anderen Menschen?

Halb so wild! Es gibt für dieses Problem eine ganz einfache und schnelle Übung, die ich selbst schon seit Jahren erfolgreich anwende. Hole sie dir jetzt kostenlos, um

Halb so wild! Es gibt für dieses Problem eine ganz einfache und schnelle Übung,

die ich selbst schon seit Jahren erfolgreich anwende. Hole sie dir jetzt kostenlos, um

das Gefühl loszuwerden, dass andere Menschen dich nicht mögen werden

andere Menschen nicht mit deinen unerfüllten Bedürfnissen abzuschrecken

dich liebenswert und in Gesellschaft anderer wohl zu fühlen

das Gefühl zu entwickeln, dass du Liebe und Anerkennung anderer verdient hast

☑ das Gefühl loszuwerden, dass andere Menschen dich nicht mögen werden

☑ andere Menschen nicht mit deinen unerfüllten Bedürfnissen abzuschrecken

☑ dich liebenswert und in Gesellschaft anderer wohl zu fühlen

☑  das Gefühl zu entwickeln, dass du die Liebe und Anerkennung anderer verdient hast


Welche Auswirkungen hat zu sich selbst stehen auf die Selbstachtung?

Wie ich bereits geschrieben habe: wer nicht zu sich selbst steht, kann keine Selbstachtung haben. Aber wieso?

Um das zu verstehen, musst du dir die Frage stellen, wieso du dich eigentlich vor anderen Menschen verstellst. Wieso hast du das Bedürfnis, anderen etwas vorzumachen?

Die Antwort ist einfach. Du machst anderen Menschen etwas vor, weil du glaubst, dass sie dich so, wie du bist, nicht akzeptieren würden.

Das Gefühl, dass du nicht gut genug bist, plagt dich. Du fühlst dich wertlos und nicht liebenswert. Daher bist du davon überzeugt, dass andere Menschen, deine wahre Person nicht akzeptieren würden.

Also tust du das, was dir noch übrig bleibt: Du verstellst dich vor anderen Menschen, um dadurch die Zuneigung von ihnen – die du so sehr nötig hast – zu bekommen.

Der Knackpunkt dabei ist: Du fürchtest von anderen abgelehnt zu werden, doch merkst nicht, dass diese Ablehnung zunächst einmal von dir selbst ausgeht. Du selbst hast dich als wertlos und nicht liebenswert betitelt und hast daher das Bedürfnis dich zu verstellen. Wie willst du erwarten, dass dich eine andere Person ehrlicherweise mag und respektiert?

Unsicherheit lauert ständig im Hintergrund und du hast Angst, dass deine Lüge irgendwann aufgedeckt wird.

Daher ist es kein Wunder, dass du unter diesen Umständen keine Selbstachtung entwickeln kannst. Jedes Mal, wenn du dich verstellst, bedeutet das, dass du dich selbst ablehnst. Du verlierst also jedes Mal etwas mehr Selbstachtung, wenn du unehrlich bist.

Zu sich selbst stehen: wieso so schwierig?

Zugegeben: es ist nicht einfach ehrlich zu sein. Vor Allem dann nicht, wenn du dich seit Jahren vor anderen verstellst und es bereits zur Gewohnheit, oder einem Automatismus geworden ist. Gewohnheiten sind für üblich schwer zu durchbrechen.

Doch es kommt noch eine weitere Dimension hinzu, was das Ganze erschwert. Durch all die Jahre, in denen du dich verstellt hast, bist du emotional abhängig von dem Feedback der anderen geworden. Anderen etwas vorzumachen, ist ein Teufelskreis. Wieso?

Weil du jedes Mal, als du dich vor anderen verstellt hast, etwas von deiner Selbstachtung verloren hast. Und je weniger Selbstachtung du hast, desto nötiger hast du das Feedback der anderen.

Gutes Feedback bedeutet für dich, dass du ein guter und wertvoller Mensch bist. Schlechtes Feedback bedeutet für dich, dass du nicht liebenswert und schlecht bist. Andere haben dein Selbstwertgefühl in der Hand.

Wie du es schaffst, dich vom Feedback der anderen Menschen unabhängig zu machen, beschreibe ich in meinem Buch: “Durch Mündigkeit zur Selbstliebe“.

Zu sich selbst stehen – Wie du es schaffst

Dass zu sich selbst stehen eine eher schwierige Aufgabe ist, steht außer Frage. Doch schwierig bedeutet nicht unmöglich. Und wenn du dir der überwältigenden positiven Auswirkungen bewusst wirst, kannst du auch die nötige Motivation und Ausdauer dafür erbringen.

Wenn du dazu bereit bist, die nötige Motivation und Ausdauer zu erbringen, möchte ich dir eine Technik vorstellen, die ich sehr hilfreich finde und bereits oft benutzt habe. Es geht dabei um eine Technik, um Automatismen zu durchbrechen und durch positive Verhaltensweisen zu ersetzen. Keine Sorge, sie ist sehr einfach.

Technik um Automatismen zu durchbrechen

Nehme dir mal die Zeit, um über all die Situationen nachzudenken, in denen du anderen etwas vorspielst. Situationen, in denen du anderen etwas vormachst, um ihnen zu gefallen, oder keinen Ärger zu provozieren.

Wie verhältst du dich, wenn du anderen etwas vorspielen möchtest? Gibt es typische Verhaltensweisen, die du immer wieder tust? Beispielsweise: anderen Menschen immer zustimmen, ohne eigene Meinung in Betracht zu ziehen.

Was auch immer es im Speziellen ist, schreibe dir diese Verhaltensweisen auf einen Zettel auf. Ideal ist es, wenn du mindestens 3, aber maximal 10 Situationen sammelst.

Nun gehst du hin und schreibst zu jeder Verhaltensweise auf, was du gerne stattdessen in einer solchen Situation tun würdest. Welche Verhaltensweise würde dich aus dem Teufelskreis der Unehrlichkeit herausholen. Welche Verhaltensweise würde deine Selbstachtung und dein Selbstwertgefühl stärken?

Jetzt solltest du eine Liste mit 3-10 typischen Verhaltensweisen und 3-10 alternative und gute Verhaltensweisen haben (mache am besten eine Tabelle).

Jetzt kommt das Praktische: ich möchte nicht von dir, dass du dich veränderst, oder etwas tust. Alles, was ich von dir möchte, ist: Lies dir diese Liste jeden Abend vor dem Schlafengehen durch. Das ist das Einzige, was du tun musst, sonst nichts.

Wenn du das einige Tage machst, wirst du typischerweise merken, dass die schlechten Verhaltensweisen abnehmen. Du wirst diese schlechten Verhaltensweisen viel bewusster im Alltag wahrnehmen und sie ganz automatisch durch die guten und neuen Verhaltensweisen ersetzen. Probier es aus!

Zu sich selbst stehen: Fazit

Um nicht missverstanden zu werden, möchte ich folgendes betonen: zu sich selbst stehen bedeutet nicht absolute Ehrlichkeit. Es ist kaum jemandem möglich immer und überall ehrlich zu sein. Und das ist auch gar nicht nötig.

Wichtig ist nur die aufrichtige Absicht, von Tag zu Tag ehrlicher zu werden. Gerade in der Anfangszeit, wo noch viele Automatismen von deiner Vergangenheit installiert sind, kann es sein, dass du dich verurteilst, nachdem du mal unehrlich warst. Das ist nicht nötig! Du kannst dich nicht von heute auf morgen komplett verändern. Das muss in kleinen Schritten passieren.

Und genau dieser Punkt enttäuscht viele Menschen. Sie fragen sich: “Wieso kann es nicht sofort passieren? Wieso gibt es nicht eine Wunderpille, die mich von heute auf morgen verändert?“.

Doch Fakt ist: Erfolg über Nacht existiert nicht. Weder im persönlichen, noch im beruflichen Bereich. Jeder Mensch, der heute etwas erreicht hat, musste lange und im Stillen schuften, bis er da ankam, wo er heute ist. Und auch zu sich selbst stehen ist das Ergebnis von Arbeit.

Die Frage ist: Bist du bereit dafür, für deine Selbstachtung und dein Selbstwertgefühl zu arbeiten?

Durch Mündigkeit zur Selbstliebe

Wie du emotionale Abhängigkeiten überwindest und dich liebenswert fühlst