Kommt dir die Angst Freunde zu verlieren bekannt vor? Die Vorstellung, dass deine Freunde aus deinem Leben scheiden könnten, erfüllt dich mit einer sehr großen Angst. Du hast Angst, alleine zu sein und zweifelst an deiner Fähigkeit, neue Freunde zu finden.
Das Traurige dabei ist: Getrieben von deiner Angst Freunde zu verlieren, legst du Verhaltensweisen an den Tag, die am Ende tatsächlich dazu führen, dass du deine Freunde verlierst. Ganz typische Beispiele sind, dass du grundlos eifersüchtig bist, oder übermäßig klammerst.
Doch wie entsteht die Angst Freunde zu verlieren und was kannst du dagegen tun? Diese Fragen möchte ich in diesem Beitrag beantworten.
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Angst Freunde zu verlieren: Typische Auslöser
Die Auslöser für die Angst Freunde zu verlieren, können sehr unterschiedlich sein. Dennoch entsteht sie oft dann, wenn sich etwas Einschneidendes in deinem Leben verändert. Wenn du beispielsweise für eine gewisse Zeit lang ins Ausland gehen musst.
In dieser Zeit hast du nicht die Möglichkeit, dich mit deinen Freunden zu treffen und was mit ihnen zu unternehmen. Und eine Freundschaft über eine solche Distanz nur über soziale Netzwerke zu pflegen, ist zugegebenermaßen sehr schwierig. Also fängst du an, dir Gedanken zu machen, wie:
“Was, wenn sie mich durch jemand anderes ersetzen?“, oder
“Was, wenn sie bei meiner Rückkehr nichts mehr mit mir zu tun haben wollen?“.
Doch, auch wenn sich die äußeren Umstände nicht ändern, kann eine Veränderung in dir, die Angst Freunde zu verlieren verursachen. Wenn du beispielsweise an einer Depression leidest, hast du keine Lust mehr etwas zu unternehmen.
Auch wenn du deine Freunde noch immer sehr magst und sie dir sehr viel bedeuten, kannst du einfach nicht die Kraft aufbringen, etwas mit ihnen zu unternehmen. Am liebsten würdest du den ganzen Tag nur im Bett bleiben und nichts tun. Du bist dir im Klaren darüber, dass man zurzeit nicht viel Spaß mit dir haben kann, weil du keine Lust auf nichts hast und das befeuert deine Angst Freunde zu verlieren. (Innere Leere überwinden: was du wissen musst)
Das Knifflige dabei ist: Selbst wenn sich weder die äußeren Umstände, noch die inneren Umstände ändern, kann es sein, dass du die Angst Freunde zu verlieren spürst. Dann hat sie nämlich was mit deinem Selbstwertgefühl und deinem Selbstbild zu tun.
Angst Freunde zu verlieren: Gründe
Natürlich ist es ein Stück weit normal und verständlich, dass du Angst verspürst, wenn sich etwas Bedeutendes in deinem Leben verändert. Das steht außer Frage. Immer wenn etwas Gewohntes aufhört und du ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlägst, ist das anfangs mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden.
Doch wenn du die Angst Freunde zu verlieren verspürst, ohne dass sich äußere oder innere Umstände ändern, dann lohnt es sich, nach den Gründen dieser Angst zu suchen.
Der offensichtlichste Grund dabei ist, dass du über die Zeit emotional abhängig von deinen Freunden geworden bist. Das heißt: für dich ist dein Freundeskreis nicht nur ein auf gegenseitiger Wertschätzung basierender Zusammenschluss, sondern bereits elementarer Bestandteil deiner Persönlichkeit. Du ziehst dein Wertigkeitsgefühl nicht mehr aus deiner eigenen Person, sondern von der Tatsache, dass du diesem Freundeskreis zugehörst. (Emotionale Abhängigkeit Ursachen)
Im Umkehrschluss bedeutet das für dich, dass du dich wertlos fühlst, wenn du diesem Freundeskreis nicht mehr zugehörst. Und das ist ein höchst problematischer Zustand.
Wozu dich die Angst Freunde zu verlieren bewegt (Eifersucht, Klammern)
Jetzt kommen wir zum bitteren Teil der Geschichte. Ich habe in der Einleitung bereits geschrieben, dass dich die Angst Freunde zu verlieren, zu Verhaltensweisen bewegt, die am Ende dazu führen können, dass du deine Freunde tatsächlich verlierst. Das möchte ich etwas näher erläutern.
Es gibt nichts Menschlicheres auf der Welt, als dass du versuchst, deine Ängste zu mindern. Immer wenn du in einer Situation Angst verspürst, versuchst du Maßnahmen einzuleiten, um diese Angst zu verringern – unabhängig davon, ob die Ängste begründet, oder unbegründet sind.
Wenn du also Angst hast, deine Freunde zu verlieren, versuchst du diese Angst zu mindern. Als guter Lösungsweg erscheint dir, dass du dich an deine Freunde klammerst. Das heißt, dass du ihnen beispielsweise sehr oft und belanglos schreibst. Nicht aus ehrlichem Interesse an ihrem Leben, sondern einfach nur von deiner Angst Freunde zu verlieren getrieben.
Wie du es schaffst, mit dem Klammern aufzuhören und damit deine Freunde nicht zu verlieren, beschriebe ich in meinem Buch: “Durch Mündigkeit zur Selbstliebe“.
Ich persönlich kenne nur sehr wenige Menschen, die das nicht abstoßend finden würden. Zumindest ist es sehr anstrengend, mit einer solchen Person umzugehen, weshalb sich die meisten Menschen von solchen Personen am Ende distanzieren.
Oft kann die Angst Freunde zu verlieren auch dazu führen, dass du übermäßig eifersüchtig wirst. Wenn dein Freund eines Abends nicht mit dir, sondern mit jemand anderem unterwegs ist, kannst du das als Affront dir gegenüber interpretieren, obwohl das in keinster Weise so gemeint war. Nach dem Motto: “Er findet mich nicht gut genug und möchte nicht mit mir abhängen.“ Und auch hier kenne ich persönlich nur sehr wenige Menschen, die das nicht abstoßend finden würden.
Angst Freunde zu verlieren: was du tun musst
Was du tun musst, spricht eigentlich für sich: Du musst emotional unabhängig werden. Du musst das Gefühl entwickeln, dass du liebenswert bist. Egal, ob in einer Beziehung, oder in einer Freundschaft: Jegliche Abhängigkeit zerstört nicht nur die Beziehung, sondern macht dich auch extrem angreifbar und verwundbar.
Natürlich gehört zu einer Freundschaft auch eine gewisse Loyalität dazu, keine Frage. Doch was du nicht vergessen darfst ist: eine Freundschaft basiert immer auf Freiwilligkeit und gegenseitiger Wertschätzung. Wenn diese nicht gegeben sind, kann man den Zusammenschluss alles nennen, aber keine Freundschaft.
Ein weiterer Tipp: Halte Kontakt zu mehreren Menschen, statt nur zu einer Person. Denn damit streust du das Risiko und kannst es eher verkraften, wenn eine Person – aus welchem Grund auch immer – ausfällt.
Wie du emotional unabhängig werden kannst, habe ich in einem anderen Beitrag bereits ausführlich beschrieben. Du findest ihn hier: Emotional unabhängig werden
Fazit: Angst Freunde zu verlieren
Meine Aussage in diesem Beitrag war nicht, dass es nie vorkommen wird, dass du einige Freunde im Laufe deines Lebens verlieren wirst. Im Grunde genommen, ist es das Normalste auf der Welt.
Freunde kommen und Freunde gehen – das kannst du nicht verhindern. Und wenn sich ein Freund von deinem Leben verabschiedet, so ist offensichtlich sein Kapitel in deinem Leben vorbei. Du wirst ein neues Kapitel aufschlagen, mit neuen Freunden und das beinhaltet das Potenzial zum Wachstum. (Freunde aussortieren ist deine Verantwortung)
Eine Frage zum Schluss: Was würde sich in deinem Leben ändern, wenn deine Angst Freunde zu verlieren, überwunden wäre?